Kulinarische Indienreise 2023

Wenige Tage vor der Abreise

„Hallo ihr Lieben,

es ist Donnerstag und am Montag geht es endlich los nach Indien! 

Ich habe zwar noch nicht alle meine Sachen gepackt, aber immerhin habe ich jetzt zumindest eine neue Tasche gekauft. Wie das mit der Reiseplanung ist, weiß ich auch nicht. Egal wie früh man anfängt, nach Plan läuft es nie, aber das macht die Reise doch so spannend! 

Ich erzählte euch ja schon, dass ich auf Reisen gehe und neue Rezepte sammle, die wir dann in der Kochschule gemeinsam zubereiten. Dieses Mal geht es nach Indien, für mich ist es das erste Mal Asien und ich bin schon ganz aufgeregt. Bevor es losgeht, haben wir noch eine Menge zu tun.

Bis bald!“ – Keven

Der 1. Tag in Indien – Eindrücke über Eindrücke!

„Nach der Abholung am Flughafen ging die aufregende Reise weiter, und zwar etwa eine Stunde lang, durch das quirlige Indien, genauer gesagt durch Delhi. Die Straßen waren so unglaublich voll, dass es eine echte Achterbahnfahrt der Eindrücke war! Die Farben leuchteten so kräftig, und es war einfach wahnsinnig aufregend. Ich war ganz überrascht, wie die Autos fahren, denn es gab quasi keine Markierung auf den Straßen. Es war ein buntes Treiben, und es fuhren immer so viele Autos, Roller und Rikschas nebeneinander her, als ob sie sich ein Rennen lieferten! Die Leute kletterten über, drunter und durch, einfach um zu überleben. Es war so aufregend!

Als wir im Hotel ankamen, wollte ich mich eigentlich ein bisschen ausruhen, aber ich konnte nicht. Ich musste einfach ins Getümmel, und da traf ich Sunny. Er sagte mir, dass ich in dieser Ecke von Delhi nicht alleine herumspazieren sollte. Ich habe ihm lieber mal vertraut und bin nicht so weit gegangen und habe dann im Hotel einen leckeren Cappuccino in Bärchenform getrunken. Dann wurde ich von Yuvraj, meinem Delhi-Guide, abgeholt und wir sind durch Alt-Delhi gelaufen. Das war so aufregend! Überall Müllberge, Kühe stehen auf den Straßen, an jeder Ecke wird gekocht, es ist heiß, überall ist Staub, aber es ist so spannend, so roh und aufregend.  Yuvraj ist ein total cooler Typ und spricht sogar Deutsch. Er hat mir viel über die Kultur erklären können, wir haben Tempel besichtigt und Gewürzmärkte. Meine ersten indischen Gerichte waren Kofta und Samosa, dazu gab es Minzpesto und Kartoffeln in einer scharfen Sauce, die ich auf jeden Fall noch lernen muss. Und dann diesen unglaublichen scharfen Currydip und eine süße Soße, deren Zutaten mir noch nicht bekannt sind.

Dann ging es für uns auf den größten und aufregendsten Gewürzmarkt von Delhi, der sich über zwei Etagen erstreckt. Tonnenweise Gewürze, überall in Säcken gestapelt, erwarten einen. Man darf sie in die Hand nehmen, daran riechen, probieren, schmecken, fühlen – hier gilt es, mit allen Sinnen zu genießen! Wir sind dann auch auf die zweite Etage gegangen, eine dunkle Treppe, die etwas verheißungsvoll aussah, und oben wartete das Chili-Paradies. Die Leute kommen aus ganz Indien an diesen Ort, kaufen sich kilo- und tonnenweise Gewürze und verkaufen diese dann weiter. Das heißt, hier kommen die Gewürze aus ganz Indien erst einmal zusammen und werden dann von hier aus verbreitet. 

Wir haben den schwarzen Kardamom entdeckt, den ich vorher noch nie als Kapsel gesehen habe. Der Fenchel war komplett anders als wir ihn kennen, er war richtig grün und nicht braun. Die Kurkuma-Wurzeln waren unglaublich gelb, so richtig knallig und hell, ganz anders als wir es von hier gewohnt sind. Und dann haben wir noch Pipali Lang entdeckt, einen Pfeffer, der in den Kochkursen immer wieder verwendet wird. Er sieht aus wie kleine Tannenzapfen, und es gibt ihn in verschiedenen Größen und Sorten. 

Was für mich ganz neu war, und was mich wirklich begeistert hat, sind die Lotusblütenbälle. Sie sehen aus wie Popcorn, und sie schmecken fantastisch! Diese schwarzen kleinen Wunder wachsen unter den Lotusblüten, die wir alle schon einmal auf dem Wasser schweben gesehen haben. Wenn man sie aus den Lotusblüten nimmt und in Fett ausbackt, ploppen sie auf – ähnlich wie Popcorn. Sie sind nicht ganz so groß, werden weder gesalzen noch gezuckert, aber als kleiner Snack zwischendurch sind sie bestimmt nahrhaft. Und die unglaubliche Vielfalt an Linsensorten an jedem einzelnen Gewürzstand – das war wirklich ein Erlebnis! Linsen und Kartoffeln sind hier definitiv die Stars der Beilagen, und ich habe eine Zimtrinde probiert, die so unglaublich intensiv lecker war, dass ich direkt eine ganze Packung mitnehmen musste.

 

An dem Gewürzstand habe ich mich dann unterhalten und erzählt, dass ich Koch bin. Auf einmal hat der Besitzer ein paar Fotos ausgepackt, und wir haben festgestellt, dass wir in einer Gewürzbude waren, in der schon Alfons Schuhbeck war und viele andere berühmte Köche. Die Besitzer haben mir Fotos gezeigt, und ich habe mich total gefreut. Wir haben dann zusammen ein Foto gemacht, und ich habe einen Sack verschiedener Gewürze gekauft. Ich habe auf dem Markt eine unglaubliche Entdeckung gemacht: Alle bunten Salzsorten werden in Indien Kala Namak genannt, nicht nur das schwarze Rauchsalz. Wir haben Säcke gesehen, in denen richtig schwarze, große Kristalle drin waren, in anderen rote, rosafarbene und das Himalayasalz, das wir kennen. Sobald man das bunte Salz in Wasser bei hoher Temperatur kocht, verliert es seine Farbe und wird weiß – ein faszinierender Anblick! Die großen Kristalle, die dabei entstehen, sind einfach unglaublich. 

Danach erkundeten wir die quirlige Altstadt von Delhi. Wir besuchten einen faszinierenden Markt, der nur aus Sonnenbrillen bestand , einen beeindruckenden Schuhmarkt und einen unglaublichen Markt, auf dem Hochzeitskleidung für Männer und Hochzeitskleider für Frauen angeboten wurden. Es war wirklich spannend zu beobachten, wie Frauen hier immer mehr Möglichkeiten haben, sich zu entfalten und zu verwirklichen. 

In der Ecke haben wir dann das nächste Gericht probiert, nämlich Panjabi, eine Art Fladenbrot, das wir zuvor noch nie gegessen hatten. Einmal mit Zucker und einmal mit Cashew, ein absolutes Muss! Die Cashewkerne werden auf dem Tisch mit einem Nudelholz ausgerollt und dann kommt das Brot oben drauf. Später wird das Ganze in Fett ausgebacken und mit ähnlichen Saucen wie schon bei den Kofta serviert. 

Danach gingen wir in einen Sikh Tempel, hier muss man die Schuhe ausziehen und den Kopf bedecken, was wir natürlich sofort gemacht haben. In Sikh-Tempeln gibt es für jeden Menschen eine kostenlose Portion Essen und jeder darf mithelfen, was ich sehr schön finde. Ich bin also direkt rein und wir haben die Fladen rund gerollt. Die Dame, der ich geholfen habe, war beeindruckt, wie schnell ich bin. Dann bin ich in Fahrt gekommen und habe mir eine Brotzange geschnappt. Ich habe angefangen, die Fladen auf einer großen Eisenplatte zu einem runden Ball zu formen, wie im Pizzaofen. Nach wenigen Malen hatte ich den Dreh raus und es ging richtig los! Ich habe gebacken wie ein Weltmeister. 

Es ist wirklich unglaublich: Da hier täglich für tausende Menschen gekocht wird, gab es Riesen-Kochgeschirr! So einen riesigen Topf wie hier muss ich auch ehrlich gesagt zugeben, hab ich noch nie gesehen. Und die Pfanne mit den Zwiebeln – unglaublich groß! 

Später waren wir in einer Moschee, die der gleiche König gebaut hat, der auch das Taj Mahal hat bauen lassen.  Anschließend besuchten wir einen Hindutempel, der leider geschlossen war, aber von außen schon spektakulär bunt war. Direkt daneben war die rote Pforte, die leider auch zu war, da am 15.8. Unabhängigkeitstag ist und hier die Festivitäten vorbereitet werden. 

Nach vier Stunden zu Fuß durch Alt Delhi war das Einzige, das ich mir gewünscht habe, ein bisschen frische Luft. Da die Staubbelastung doch relativ hoch war, haben wir uns eine Rikscha geschnappt und sind zurück Richtung Hotel gefahren. Ich habe meine SIM-Karte bekommen, und das für nur ungefähr 5 € pro Tag und damit habe ich 2 GB Internet, 30 Tage lang und kostenlose SMS und Anrufe in Indien! 

Nach einer kurzen Verschnaufpause im Hotel, wo ich das hier jetzt geschrieben habe, ging es an den Knott Place, eine Food-Meile. Es ist 10 vor 8, so spät soll ich hier angeblich nicht mehr unterwegs sein, aber ich stecke einfach nicht allzu viel Geld ein und sonst gar nichts und los geht’s…“ – Keven

Die Zeit in Indien war so unglaublich intensiv und eindrucksvoll – ich hätte wohl jeden Tag etliche Seiten niederschreiben können. Bei allem was es zu erleben galt, fehlte dazu einfach die Zeit. 

Was ich aber mitgenommen habe, ist ein volles Herz an unvergesslichen Erinnerungen und wundervolle, authentische indische Rezepte. Und genau diese teile ich nun mit euch in unseren neuen Kursen „Nordindisch & Südindisch“!

Newsletter abonnieren

Mit unserem Newsletter erfährst Du regelmäßig mehr über uns und unsere Kochkurse.

Stetig neue Rezepte und Ernährungsinfos gibt es obendrauf!

Bruno

Unser Fels in der Brandung

Als wir in den Genuss gekommen sind, das Loft in der Altstadt für unsere Veranstaltungen zu nutzen, habe ich Bruno kennengelernt, der schon hier gearbeitet hat. Von Anfang an, hat Bruno durch sein Organisationstalent und Marketing/Design Know-How geglänzt. Deshalb stand es auch außer Frage, dass wir Ihn direkt mit übernehmen, als wir Shellsons House & Kitchen Loft gegründet haben. Bruno findet Ihr zu unseren Öffnungszeiten im Loft, es lohnt sich mal vorbeizukommen und seine Gesellschaft zu genießen :)